Programm:
Viktor Ullmann: Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke für Sprecher und Ensemble (Arrangement Andrew Digby)
György Ligeti: Mysteries of the Macabre für Sopran und Klavier
Irina Rubina (Animation) / Elnaz Seyedi (Musik): „I was given a body “ – Eine audiovisuelle Komposition, inspiriert vom Leben und Tod eines Dichters
Sabine Maier (Film) / Klaus Lang (Musik): „nirgends“ – audiovisuelle Rauminstallation
Wer von Liebe spricht, dem ist der Tod meist fern. Und doch sind dem Begriffspaar Liebe und Tod nicht nur Gegensätze eingeschrieben: Der Liebestod ist in der Literatur allgegenwärtig, ebenso die Liebe, die selbst den Tod überwindet. Das geht auch mal ohne Metaphysik: In György Ligetis Operngroteske „Grand Macabre“ etwa ist der Tod einfach zu betrunken, um Unheil anzurichten. Der Welterfolg von Rainer Maria Rilkes „Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke“ hingegen, aus dem Viktor Ullmann angesichts des eigenen Todes im Lager Theresienstadt ein Monodram machte, wirft ein beklemmendes Schlaglicht auf den viel zu frühen Tod eines jungen Fahnenträgers, dessen Liebeslust gerade erst erwacht war. Das Monodram sowie die aberwitzigen Koloraturarien „Mysteries of the Macabre“ sind die prominenten Gegenpole eines Programms von Ascolta, das dem schillernden Begriffspaar „Liebe und Tod“ überraschende Aspekte abgewinnt. Prominent sind auch der aus Film und Fernsehen bekannte Schauspieler Heikko Deutschmann sowie die Sopranvirtuosin Johanna Vargas, die für das vielseitige Programm gewonnen werden konnten. Dieses wartet zudem mit der Uraufführung einer audiovisuellen Komposition von Irina Rubina (Animation) und Elnaz Seyedi (Musik) inspiriert von Poesie und Leben von Ossip Mandelstam auf sowie einer berückend schönen Raumklang- und Lichtarbeit von Sabine Meier und Klaus Lang.