Kafka und die Musik – das wird selten zusammengedacht. Martin Smolka hat es getan. Denn obwohl Kafka kein besonderes Interesse an Musik zeigte, besitzt seine Sprache überaus musikalische Qualitäten. Dort setzt Martin Smolka in seinem einstündigen Instrumentaltheater „Vor dem Gesetz“ an. Er lotet die musikalischen Qualitäten von Kafkas Sprache aus, nimmt aber zugleich das Mysteriöse seiner Texte in den Fokus. Diese bleiben gut verständlich, sodass das Stück auch „Einsteigern“ in die Neue Musik empfohlen wird.
Im Zentrum steht Franz Kafkas „Türhüter-Parabel“. Regisseur Jiři Adámek ergänzte die Erzählung aus dem Romanfragment „Der Prozess“ mit Briefen und weiteren Texten von Kafka und Albert Camus, verdichtete sie zum Libretto und erarbeitete gemeinsam mit den sieben Musikern des Ensemble Ascolta die Szene. Diese eng verzahnte Zusammenarbeit zwischen Komponist, Regisseur, den Musikern als Akteuren und der Lichtkünstlerin Ivana Kanhauser führt dazu, dass sich die musiktheatralischen Ebenen Text, Musik und Szene zu einem unauflösbaren Ganzen verweben.
Das Publikum darf sich auf einen abwechslungsreichen Abend freuen, der mit Elementen des Absurden Theaters spielt, mit Humor, virtuosem Sprachwitz, aber auch mit Melancholie und Poesie.
Nach der Uraufführung bei den Wittener Tagen für Neue Kammermusik und Folgeaufführungen beim Lucerne Festival, in Prag, Rheinsberg und Stuttgart ist das mit Unterstützung der Bundeskulturstiftung und der Siemens Musikstiftung entstandene Werk am 25. Juli in der Aula der PH Weingarten zu erleben.
Der Abend startet um 19 Uhr mit einem hinführenden Vortrag von Jürgen Wertheimer (Tübingen).
Tickets: www.weit-weingarten.de/karten-kafka
Weitere Info Homepage: www.weit-weingarten.de